Samstag, Januar 13, 2007

 

Die Monate im Jahreslauf

Zu Beginn des Jahres 2007 das mit einem für die Jahreszeit viel zu warmem Januar beginnt, möchte ich über den Sinn oder Unsinn unseres Kalenderjahres reflektieren.

Der islamische Kalender, der in Mondjahren rechnet ist ein reiner Mondkalender.

Die chinesischen und jüdischen Kalender sind astronomische Lunisolarkalender, die sowohl die Mond- als auch die Sonnenzyklen berücksichtigen. Sie verwenden ebenso wie der der Berechnung des Osterfestes zugrunde liegende zyklische Mondkalender den synodischen Monat als Basis.

Der vedische Kalender liefert Informationen über die Konstellation der Planeten und der Sterne und welche Auswirkungen sie auf die menschliche Psyche besitzen. Das Wort Panchangam bedeutet in Sanskrit „ fünf Glieder“ , und steht für die fünf grundlegenden Elemente: Name des Tages, Mondphase, Mondhaus, Winkel zwischen Sonne und Mond, und Halbtag. Der Kalender variiert je nach Standort.

Die ca. 30 variierenden indischen Kalender verwenden auf Fixsterne bezogene Einheiten. Das Kalenderjahr orientiert sich also am siderischen Jahr, dem Zeitraum zwischen zwei aufeinander folgenden Durchgängen der Sonne durch den Stundenkreis eines Fixsterns.

Bis zur Kalenderreform Julius Caesars, die am 1. Januar 45 vor unserer Zeitrechnung in Kraft trat, lebten die Menschen im Westen nach einem Mondkalender. Der Monatsanfang wurde beim Erscheinen des Neumondes verkündet. Das Jahr hatte nur 355 Tage zu 12 Mondzyklen. Vier aufeinander folgende Jahre hatten 355, 377, 355 und 378 Tagen, also insgesamt 1465 Tage. Vier Sonnenjahre haben aber nur etwa 1461 Tage, weshalb der Kalender bald vom Laufe der Jahreszeiten abwich. Um eine Anpassung ans Sonnenjahr zu schaffen, wurde nach mehreren Jahren immer wieder ein Schaltmonat eingefügt.

Der von Julius Caesar beauftragte Astronom Sosigenes verlängerte die meisten Monate um einen Tag und führte das Sonnenjahr mit 365 Tagen ein. Nun musste nur noch jedes vierte Jahr ein Schalttag eingefügt werden. Diesen fügte man hinter dem 24. Februar ein. In der römischen Zählweise hieß der 24. Februar "ante diem VI Kal. Martii" der sechste Tag vor März und der Schalttag wurde als zweiter sechste Tag vor März bezeichnet.

Die Zählung der Jahre erfolgte "nach der Gründung der Stadt" (ab urbe condita) Rom, die im Jahre 753 v. u. Z. angenommen wurde. Erst der Mönch Dionysius Exiguus schlug im 6. Jhdt. die Jahreszählung "nach Christi Geburt" neu aufzusetzen. Dieser Vorschlag wurde aber erst seit dem 9. Jhdt. allmählich umgesetzt.

Weil das Jahr im Durchschnitt 365,25 Tage hatte, das tropische Jahr aber nur 365,2422 Tage dauert, summiert sich der Unterschied nach 128 Jahren zu einem vollen Tag.

Das Osterfest hätte damit immer später im Jahreslauf stattgefunden. Deshalb wurde bereits auf dem Konzil von Konstanz 1414-1418 eine Kalenderreform beschlossen, die aber erst 1545 beim Konzil zu Trient bestätigt wurde. Die Umsetzung dieses Beschlusses erfolgte durch Papst Gregor im Jahr 1582.

In diesem Jahr folgte auf den 4. Oktober direkt der 15. Oktober, um die bereits erfolgte Verschiebung ausgeglichen. Er legte weiter fest, dass die vollen Jahrhunderte keine Schaltjahre mehr sind, sofern das Jahr nicht auch durch 400 teilbar ist. 1900 und 2100 sind also keine Schaltjahre, 2000 war aber eines. Auf 400 Jahre kommen dann 97 Schalttage. Somit dauert das gregorianische Kalenderjahr im Durchschnitt 365,2425 Tage und ist zeitlich nahe am tropischen Jahr.

Wer dies alles für eine rein mathematische Spielerei hält und glaubt, dass es keine Rolle spielt, wie der Jahreslauf des Kalenders aufgeteilt wird, sollte bedenken, dass der Mondzyklus die Säfte des Körpers und in der ganzen Natur in viel höherem Maße und in viel kürzeren Intervallen beeinflusst, als dies beim Sonnenzyklus der Fall ist.

Der Monatszyklus der weiblichen Menschen und Säugetiere sowie Ebbe und Flut der Meere sind prominente Beispiele dafür.


Die Monatsnamen

Die von Kaiser Karl dem Großen festgelegten Monatsnamen, die sich an christlichen Festen, den Jahreszeiten und der Landwirtschaft orientierten lauteten:

1. uuintarmanoth (Winter)

2. horning (Spitze/Jahresende)

3. lenzinmanoth (Frühling/Jahresbeginn)

4. ostarmanoth (Ostern)

5. uuinnemanoth (Weide)

6. brachmanoth (Brache/ruhendes Feld)

7. heuuimanoth (Heuernte)

8. aranmanoth (Getreideernte)

9. uuitumanoth (Wald)

10. uuindumemanoth (Weinlese)

11. herbistmanoth (Herbst)

12. heilagmanoth (Weihnachten)

Erst im 16. Jahrhundert setzten sich neben den germanischen langsam auch die lateinischen durch.


Die alten lateinischen Monatsnamen lauteten:

1. Martius (Mars als Fruchtbarkeitsgott/ heute März)

2. Aprilis (heute April)

3. Maius (Jupiter Maius der wachstumbringende Gott/ heute Mai)

4. Junius (Juno die Gattin Jupiters/ heute Juni)

5. Quintilis (lat. Zahlwort fünfter/ heute Juli)

6. Sextilis (lat. Zahlwort sechster/ heute August)

7. September (lat. Zahlwort siebenter/ heute September)

8. October (lat. Zahlwort achter/ heute Oktober)

9. November (lat. Zahlwort neunter/ heute November)

10. December (lat. Zahlwort zehnter/ heute Dezember

11. Januarius (Janus der Gott des Eingangs und des Ausgangs/

heute Januar)

12. Februarius (Erinnerung an ein Reinigungsopfer namens februa/

heute Februar)

Zu Ehren der beiden ersten Caesaren wurden die Monate fünf und sechs später umbenannt in:

5. Julius

6. Augustus

Ursprünglich begann das Kalenderjahr in Rom mit dem 1. März, dem Monat der Erneuerung und der Fruchtbarkeit. Die Wintersonnwende am 21. Dezember wurde als Wiedergeburt des neuen Lichtes zwar von allen Völkern als großes Fest begangen, stellte aber nicht den Beginn des Kalenderjahres dar, das an den für die von der Natur lebenden Menschen entsprach. Januar und Februar waren die beiden letzten Monate des Vorjahres.

In der Republik Venedig galt dieser Jahresanfang bis zu ihrem Ende im Jahre 1797, in Russland bis ins 14. Jahrhundert.

Bis zur Festsetzung des Neujahrstages im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII. auf den 1. Januar galt in weiten Teilen Europas der 6. Januar als Jahresbeginn.

Seit dem 14. Jhdt. feierte die römische Kirche den 1. Januar als "Fest der Beschneidung des Herrn". Jesus Christus gilt nun aber in der römischen Kirche seit dem Konzil von Nicäa 325 nach unserer Zeitrechnung als wesensgleich mit Gott. Weil es in unserer Zeit etwas merkwürdig erscheinen muss, dass ein mit Gott wesensgleicher Mensch am Genital beschnitten und damit verstümmelt wird, also einem archaischen widernatürlichen unchristlichen Ritus unterzogen wird, hob das Zweite Vatikanische Konzil von 1962 das Fest der Beschneidung wieder auf. Es wurde 1969 bei einer Kalenderreform durch das vorher gebräuchliche Hochfest der Gottesmutter Maria wieder ersetzt.

Der Jahresbeginn am 1. Januar scheint unwiderruflich festgeschrieben. Warum begehen wir den Jahresbeginn eigentlich nicht zweimal? Einmal am festgeschriebenen 1. Januar und einmal am sinnvolleren 1. März wie unsere germanischen Vorfahren.


Montag, Juli 24, 2006

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Fleisch

In diesem heißen Sommer ist für viele Menschen der Grill im Garten oder auf dem Balkon die beinahe tägliche Kochstelle. So manches Stück Fleisch wird dabei zubereitet. Das soll der Anlaß sein, den Focus auf das Thema Fleisch zu richten.

Fleisch ist das nahrhafteste Lebensmittel überhaupt. Es ist angezeigt bei Schwächezuständen, bestimmten Krankheitsphasen und um zu hohes Vata zu befrieden.

Gleichzeitig ist es das schädlichste Lebensmittel überhaupt, weil es zu Stoffwechselschlacken führt, Infektionen, Fieber und Tumore fördert, den Geist und die Sinne träge macht sowie Liebe und Hingabe entgegenwirkt.

Im Ayurveda sind alle Lebensmittel in drei Klassen gemäß ihrer Wirkung auf den Geist unterteilt:

• Lebensmittel in der Erscheinungsweise der Tugend (sattva)
• Lebensmittel in der Erscheinungsweise der Leidenschaft (rajas)
• Lebensmittel in der Erscheinungsweise der Unwissenheit (tamas)

Fleisch zählt zu den Lebensmitteln in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.
Es ist unrein und verwesend und die Ursache für trägen Geist, schlechte Lebensqualität und so manche Krankheit.

Der Verzehr von tierischen Organen wie der Leber ist nährend für die entsprechenden menschlichen Organe. Aber das daraus entstehende Gewebe ist von minderer Qualität.

Knochen und Suppe aus gekochten Knochen nähren zwar das Knochenmark, verunreinigen aber das Blut.

Fleisch verträgt sich nicht gut mit anderen Lebensmitteln wie Milch, Brot und Kartoffeln.

Antidote zu Fleisch sind rohes Gemüse, Blattsalate, Gemüsesäfte, bittere Kräuter, Chili und Gewürznelken. Diese können der negativen Wirkung von Fleisch etwas begegnen.

Wegen seiner warmen Energie ist Fleisch im Sommer sowieso möglichst zu meiden. Dies gilt auch für Kapha Zeitabschnitte am Morgen (6 - 10 Uhr) und am Abend (18 - 22 Uhr).

Betrachten wir nun spezielle, häufig verzehrte Fleischsorten:

Rindfleisch

Energie: süß/scharf/süß Vata beruhigend, Pitta und Kapha mehrend

Indikationen: ernährend, blut- und muskelbildend, stärkend und Ausdauer verleihend

Kontraindikationen: toxisches Blut anreichend, verringert das Mitgefühl für andere Wesen und schwächt den Geist

Huhn und Truthahn

Energie von weißem Fleisch: süß/zusammenziehend/scharf/süß, Pitta und Kapha mindernd, Vata mehrend

Energie von dunklem Fleisch: süß/scharf/süß, Vata mindernd, Pitta und Kapha mehrend

Indikationen: das Fleisch dieser Vögel ist das am leichtesten verdauliche Fleisch, es verbessert die Verdauung und bestimmte Krankheitszustände; es ist vorzugsweise als Suppe zu verzehren

Kontraindikationen: der Geist wird träge

Ente

Energie: süß/zusammenziehend/scharf/süß, Vata mindernd, Pitta und Kapha mehrend

Wirkung: nährend, aber schwerer verdaulich als Huhn und Truthahn

Lamm und Schaf

Energie: süß/scharf/süß, alle Doshas mehrend

Indikation: aphrodiasisch

Kontraindikationen: fördert sexuelle Aktivitäten, verunsichert, führt zu Blutandrang, wenn mit Knoblauch verzehrt

Schwein

Energie: süß/scharf/süß, alle Doshas mehrend

Indikationen: keine!

Kontraindikationen: bewirkt Dumpfheit, Trägheit des Geistes und der Sinne, blockiert die Gewebe, ist sehr schwer verdaulich, verstärkt das Fettgewebe mehr als jedes andere Lebensmittel und ist höchst tamasisch

Schweineschmalz

Energie: süß/scharf/süß, sehr stark Ama bildend

Kontraindikationen: es verstopft die Kanäle, fördert Hautkrankheiten, die Bildung von Gallensteinen und Fettleibigkeit

Rehfleisch

Energie: zusammenziehend/kalt/heiß, Vata mindernd, Pitt and Kapha mehrend, tamasisch

Wirkung: nährend, aphrodiasisch

Indikationen: fördert die Bildung der Gewebe von Nieren und Knochen, verbessert die Fruchtbarkeit und das Wachstum

Fisch

Meeresfisch Energie: süß/salzig/scharf/süß, Vata mindernd, Pitta und Kapha mehrend

Süßwasserfisch Energie: süß/zusammenziehend/scharf/süß, Dosha neutral, aber bei übermäßigem Verzehr Pitta und Kapha mehrend

Wirkung: stärkend, verjüngend, abführend

Indikationen: Plasma bildend; Fischöl nährt die Leber, die Haut, die Augen, stärkt das Herz, verringert Cholesterin und beugt Arteriosklerose vor

Kontraindikationen: kann Durchfall und Erbrechen hervorrufen

Nur frischer Fisch, ungesalzen und unkonserviert ist bekömmlich. Konservierter Fisch fördert die Bildung von Stoffwechselschlacken (ama).

Unverträglichkeiten: Fisch verträgt sich nicht mit Milch, Zucker und Fleisch

Antidote: Senf, Ingwer, Knoblauch, Kokosnuß, Limone und Zitrone!

Der Verzehr von Fleisch von Tieren aus reinen Genussgründen sollte gut überlegt werden. Die Nachteile überwiegen bei weitem die evtl. Vorteile. Hühnersuppe kann bei Schwächezuständen gute Dienste leisten. Fisch ist bei maßvollem Verzehr unter Beachtung der Unverträglichkeiten und der Antidote ein gesundes Lebensmittel.

Sonntag, April 02, 2006

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Eier

Sie sind ölig, geschmeidig, schwer.

Energetik: süß/zusammenziehend/erhitzend/scharf.
Vata wird beruhigt, Pitta und Kapha werden erhöht.


Obwohl das Eiweiß leicht, kühl und trocken ist, dominiert im vollständigen Ei die Energetik des Eigelbs.

Die erhitzende Wirkung ist anhaltend, und zwar sowohl beim Verzehr von warmem als auch von kaltem Ei.

Für Vata Konstitutionen sind Rührei und weichgekochtes Ei verträglich, nicht aber hartgekochte und gebratene Eier.

Kapha Konstitutionen sollen Eier generell meiden.

Pitta Konstitutionen vertragen Ei, wenn sie zweimal soviel Eiweiß wie Eigelb verzehren. Dabei ist die Pitta erhöhende Wirkung eines vollständigen Eis ausgeglichen.

Die Wirkung von Eiern ist tonisierend, nährend, lindernd und aphrodisierend.

Medizinisch werden sie verordnet, um Kraft zu spenden, die Fruchtbarkeit zu erhöhen, zur Stärkung während Krankheitsphasen und bei sexueller Schwäche.

Ihre Tamas-Qualität ist geringer als die von Fleisch von Säugetieren, Vögeln und Fischen.

Bei der Zubereitung von Eierspeisen empfiehlt es sich, wegen ihrer Wirkung als Antidote folgende Zutaten zu verwenden:
Petersilie, Gelbwurz, Zwiebel und Blattkoriander.

Eier sind schwer verdaulich, wobei die hartgekochte Form die schwerstverdauliche ist.

Vata Konstitutionen vertragen aufgrund ihres relativ schwachen Verdauungsfeuers überhaupt keine hartgekochten Eier.

Generell gilt, dass hartgekochte Eier nur in Ausnahmefällen und in geringem Maße verzehrt werden sollten.

Leider gilt dies auch für Ostereier.

Donnerstag, März 30, 2006

 

Ostern

Ostern beginnt mit dem „Gründonnerstag“, der bei unseren germanischen und keltischen Vorfahren der höchste Feiertag war. Er war dem Wetter- und Gewittergott Donar geweiht. Die römische Kirche ließ später an diesem Tag junge Täuflinge Buße tun. So wurde er zum Gründonnerstag, dem Tag der „Neulinge“ im Englischen Greenhorns genannt.

Die Mondin bestimmt nicht nur den Tod und die Auferstehung

Ostern leitet sich vom Begriff "Ostara" (Osten), "Eostre" oder "Eoastrae" ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, der Braut des jungen Maigrafen (Freyr - Freyja).
Zum Fest der Göttin Ostara wurde die frische, grünende Erde und die Liebe (Morgenröte) gefeiert. Die Tage sind länger als die Nächte und der Frühling hat sich gegenüber dem Winter durchgesetzt.
Zu Ostara wurde auch der Schwerttanz getanzt, der den Kampf des Sonnengottes mit den Wintermächten und deren Niederlage versinnbildlichen sollte.

Um den unterworfenen doch stets gefährlichen germanischen und keltischen Feinden des riesigen römischen Imperiums ihre Identität zu nehmen, wurden sie ihrer Religion beraubt. Diese wurde danach systematisch von den römischen Kirchenfürsten durch christliche Mythen und Rituale ersetzt.

So wurde auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 unserer Zeitrechnung festgelegt, dass Ostern immer auf den ersten Frühjahrsvollmond fällt. Da aber die Dauer eines Jahres kein Vielfaches der Dauer eines Mondumlaufs um die Erde ist, wurde Ostern zu einem „beweglichen“ Feiertag zwischen dem 22. März und dem 25. April eines jeden Jahres.

Für die frühe römische Kirche erschien es unumgänglich, das wichtigste Kernstück ihrer Lehre, die Auferstehung Jesus Christus vom Tode, mit den uralten Frühjahrs- und Fruchtbarkeitskulten der eroberten Völker in Einklang zu bringen.

Der Tod und die Auferstehung Jesus Christus wurden damals vom Charakter der Festtage befreit und zu flexiblen Daten gemacht. Einige weitere wichtige Feiertage der römisch katholischen Kirche leiten sich vom Termin des Ostersonntags ab. So ist der Aschermittwoch 46 Tage vor dem Ostersonntag, Christi Himmelfahrt ist 39 Tage, der Pfingstsonntag ist 49 Tage und Fronleichnam ist 60 Tage nach dem Ostersonntag.

In der christlichen Lehre wird das Wort Ostern von Osten abgeleitet. Die Blicke der Frauen, die zuerst am leeren Grab Jesu standen, sollen sich nach Osten zum Sonnenaufgang/Morgenröte ( lat. aurora ) gerichtet haben, denn sie hätten geglaubt, dass Jesu von dort auf die Erde zurückkehre.

In den romanischen Sprachgebieten findet sich die Verbindung zum jüdischen Passahfest in dem Wort für das Ostern ( französisch: paques ).

Die christlichen Kirchen feiern die Auferstehung Jesu nach dem jüdischen Passahfest, denn Jesu ist am dritten Tag nach Passah auferstanden. Das Passahfest findet am 14. Nisan, der ersten Vollmondnacht des ersten Monats des Jahres, nach dem babylonischem Mondkalender statt und erinnert an den Auszug Israels aus Ägypten. Dadurch fällt der Feiertag der Auferstehung von Jahr zu Jahr auf verschiedene Wochentage.

Das Ei als Symbol für Lebenskraft

Unsere germanischen und keltischen Vorfahren brachten der Frühlingsgöttin Ostara Eier zum Opfer. Das Ei ist seit Urzeiten Symbol für die Wiederkehr des Lebens, die Fruchtbarkeit, die Erneuerung und die Auferstehung. Die Verbindung von Ei und Hase verstärkt diese Symbolik durch den bekannten Vermehrungsdrang der Hasen.

Weil in der früheren christlichen 40 tägigen Fastenzeit mit Ausnahme des vierten Fastensonntags keine Eier gegessen werden durften, mussten die in diesem Zeitraum gelegten Eier haltbar gemacht werden. Man kochte die Eier und gab zur weiteren Haltbarmachung bestimmte pflanzliche und mineralische Zutaten ins Wasser, was die Eischale einfärbte. Dies war zugleich praktisch, weil sich dadurch frisch gelegte Eier von den haltbar gemachten unterschieden.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich hieraus der Brauch des Eierfärbens. Die Suche der „vom Osterhasen versteckten Eier“ wurde im Laufe der Zeit zu einem beliebten Brauch für Jung und Alt.

Wie leicht zu erkennen ist, sind die Ursprünge und Wurzeln unserer heutigen christlichen Feiertage im Kontext der Religion unserer Vorfahren zu finden. Die aus machtpolitischen Gründen organisierte Zwangschristianisierung der eroberten Völker durch das römische Imperium war rundum erfolgreich. Eine Wiederholung dieser Strategie fand in späterer Zeit ebenso erfolgreich in Südamerika und Afrika statt.

Bis dato wird die römisch-katholische Kirche von Rom aus regiert. Die übliche Taufe der Säuglinge ist eine lebendige Form der Zwangschristianisierung. Wer als Erwachsener seinen eigenen Vorstellungen folgend, die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche aufgeben will, kann dies in Deutschland nicht etwa bei seiner Kirche selbst tun, sondern muß je nach Bundesland beim Amtsgericht oder Standesamt persönlich einen Antrag auf Kirchenaustritt stellen. Ein schriftlicher Antrag ist nicht möglich. Dies verdeutlicht die bis heute fortdauernde Verflechtung von Staat und Kirche. Sie ist nur verständlich, wenn man die historische Entwicklung über das „Heilige römische Reich deutscher Nation“ bis hin zur Bundesrepublik Deutschland kennt.

Montag, März 06, 2006

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Milch und Milchprodukte - Teil III
Sanskrit: Dugdha, auch Kshira

Energetik: süß/kalt/süß. Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.

Bei der Betrachtung eines Lebensmittels muß sein Geschmack, seine Eigenschaften, sein Stoffwechselendprodukt „der Geschmack nach der Verdauung“ und seine Wirkung auf den Körper untersucht werden.

Der Geschmack von Kuhmilch ist süß, ihre Eigenschaften sind feucht, kalt und schwer, ihr Stoffwechselendprodukt ist ebenfalls süß und ihre Wirkung ist kühlend.

Die nachfolgende ayurvedische Betrachtung der Kuhmilch, die als die beste Milch gilt, bezieht sich rein auf Roh- und Vorzugsmilch von ökologisch gehaltenen Kühen.

Andere Milch sollte wie bereits dargestellt aufgrund ihrer negativen Eigenschaften nicht verzehrt werden.

Milch gilt als sattvisches Nahrungsmittel, das einen reinen Geist schenkt.

Milch ist kräftigend, die Gewebe stärkend, tonisierend, verjüngend, nährend, aphrodisisch, beruhigend und mild abführend.

Sie nährt das Plasma, die Haut und alle Gewebe, besonders das Fortpflanzungsgewebe. Für Lungen und Magen ist sie ein Tonikum.

Milch beruhigt trockenen Husten und trockenen Hals, Fieber und Durst.

Zusammen mit Ghee (Butterreinfett) verzehrt, wirkt sie mild abführend.

Sie ist ausgezeichnet für Kinder und ältere Menschen, weil sie das Gehirn und die Nerven nährt, den Verstand stärkt und das Gedächtnis verbessert.

Gekochte Milch reduziert Vata und Kapha und fördert das Fortpflanzungsgewebe.
Kalte Milch erhöht Kapha.

Wird Milch mit wärmenden, beruhigenden Kräutern gekocht, fördert sie den Schlaf.

Kontraindikationen:

Weil Kuhmilch feucht und schwer ist, kann sie das Verdauungsfeuer schwächen, Allergien sowie Rheuma und Erkältungskrankheiten begünstigen.

Grundsätzlich gilt, dass Milch nie bei Nacht konsumiert werden darf, außer zum Abführen oder zum Beruhigen. In diesen Ausnahmefällen ist die Milch zusammen mit Kräutern wie Ingwer und Zimt aufzukochen, um die Schwere der Milch zu beseitigen.

Ziegenmilch

Ihre Wirkung ist wärmend. Sie harmonisiert Kapha und vermehrt Vata und Pitta.

Ziegenmilch ist leicht verdaulich.

Sie wird bei Lungentuberkulose verordnet, bei Fieber, Atemstörungen, Menstruationsstörungen und bei Durchfall.

Joghurt
Sanskrit: Dadhi

Energetik: süß, sauer/kalt/süß.
Süßer Joghurt: Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.
Saurer Joghurt: Vata wird harmonisiert, Pitta und Kapha werden vermehrt.

Selbstverständlich sprechen wir hier nur über selbst gemachten Joghurt aus Roh- oder Vorzugsmilch. Industriell erzeugter Joghurt hat noch mehr Nachteile als die Milch, aus der er gewonnen wird.

Joghurt ist ein fermentiertes Milchprodukt, das sehr empfehlenswert ist für Menschen mit Milchzuckerintoleranz, weil die Laktose bei der Fermentation reduziert wird.

Joghurt ist nährend. Er regt die Verdauung an. Zusammen mit Schwarzem Pfeffer und Kandiszucker stärkt er den Körper besonders gut. Er nährt alle Gewebe.
Während einer Mahlzeit in kleiner Menge verzehrt, verbessert er die Verdauung der anderen Bestandteile der Mahlzeit.

Er stärkt die positive Darmflora, verbessert vaginale Hefepilzinfektionen, stärkt das Immunsystem, verleiht generell Stärke und unterstützt den Körper bei grippalen Infekten, Erkältungen, Infektionen des Verdauungstraktes, bei zu hohem Cholesterinspiegel und auch bei Magersucht und Auszehrung.

Kontraindikationen:

Im Übermaß verzehrt verursacht er Verstopfung des Darmes und der Srotas. Akne und andere Hautirritationen können auftreten.

Auch Joghurt sollte nicht nach Sonnenuntergang verzehrt werden.

Wer unter Verstopfung und Blockaden der Kanäle leidet, darf keinen Joghurt verzehren.

Joghurt verträgt sich nicht mit Milch, sauren Früchten und Melonen.
Den Blähbauch nach dem Verzehr von industriell hergestelltem Joghurt mit saurer Fruchteinlage ist eine typische Folge.

Buttermilch
Sanskrit: Lassi, auch Takra

Energetik: süß, sauer/kalt/süß.
Vata wird harmonisiert, Pitta und Kapha werden vermehrt.

Bitte geben Sie kein Salz in die selbst gemachte Buttermilch aus Roh- oder Vorzugsmilch.

Buttermilch ist zusammenziehend, die Verdauung fördernd und harntreibend.
Sie ist eines der am leichtesten zu verdauenden Lebensmittel.

Sie wird empfohlen bei Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Malabsorption, bei Schwäche, Auszehrung und Genesungsphasen.

Sie verbessert Ödeme, Hämorrhoiden, Blutarmut, Magersucht und nährt die Milz.

Butter
Sanskrit: Navanita

Energetik: süß /kalt/zusammenziehend.
Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.


Butter aus Rohmilch ist wie die Milch selbst ein uraltes Lebensmittel. Bevor die ersten Butterfabriken entstanden, wurde die Milch solange stehen gelassen, bis sich oben der Rahm abgesetzt hatte und abgeschöpft werden konnte. Der Rahm wurde so lange gebuttert, bis sich die so genannten etwa zwei mm großen Butterkörner bildeten, die noch ca. 30 % aus Wasser bestanden. Sie wurden gewaschen und durch Pressen von der Buttermilch getrennt. Danach wurde solange geknetet, bis die richtige Konsistenz erreicht war. Dabei konnten sich die aus der Milch stammenden Milchsäurebakterien vermehren und Milchsäure produzieren. So entstand Sauerrahmbutter.

Bei der heutigen industriellen Butterherstellung dauert das Aufrahmen nur noch Sekunden. In Zentrifugen wandert der Rahm nach oben und wird abgeschöpft.

Bis auf die so genannte Landbutter, die ausschließlich auf dem Bauernhof selbst hergestellt und verkauft wird, muß jede andere Butter bei 90 bis 100 Grad C. pasteurisiert werden, um die enthaltenen Mikroorganismen abzutöten.

Nach dem Abkühlen werden Milchsäurebakterien zugesetzt, um Sauerrahmbutter zu erhalten. Die heute meist angebotene „mildgesäuerte“ entsteht, in dem der fertigen Süßrahmbutter Milchsäurebakterien und Milchsäure zugesetzt werden.

Die Art und Qualität des Futters der Kühe führt zu unterschiedlicher Farbe und Konsistenz der Butter. Sommerbutter ist weicher und kräftiger in der Farbe, weil mit der Grünfütterung mehr ungesättigte Fettsäuren und Carotinoide in Milch und Butter gelangen als im Winter. Das Winterfutter bewirkt mehr gesättigte Fettsäuren und eine etwas festere Konsistenz der Butter. Um den relativ großen Unterschied zwischen Sommer- und Winterbutter auszugleichen, dürfen die Hersteller beide Sorten miteinander vermengen.

Butter muss folgende Kriterien erfüllen:

• Mindestens einen Milchfettgehalt von 80% und höchstens von 90 %
• Maximaler Wassergehalt von 16%
• Die fettfreie Milchtrockenmasse darf höchstens 2% betragen
• Gesalzene Butter muss mindestens 80% Fett enthalten
• Sauerrahmbutter und mild gesäuerte Butter dürfen nur die urspünglich
enthaltenen oder speziell hinzugefügte Säurebakterienkulturen enthalten

Butter wird in Deutschland in verschiedenen Handelsklassen angeboten. Die Einteilung erfolgt anhand eines Punkte-Systems. Die Punkte werden von amtlichen Prüfern für die Qualität der Butter vergeben, im Einzelnen für Geruch, Geschmack, Streichfähigkeit, Gefüge und Aussehen. Die entsprechende Handelsklasse muss auf der Verpackung vermerkt sein:

Deutsche Markenbutter muss mindestens 20 von 25 der zu vergebenden Punkte erhalten haben. Sie muss aus gekühlter, pasteurisierter Sahne hergestellt sein. Auf der Verpackung muss ein Hinweis auf die "Amtliche Kontrolle" des zuständigen Bundeslandes vermerkt sein.
Deutsche Molkereibutter muss mit mindestens 15 Punkten bewertet sein,
Deutsche Kochbutter mit mindestens 5 Punkten.
Deutsche Landbutter zählt nicht mehr zu den eigentlichen Handelsklassen. Ihre Herstellung findet direkt beim Milchbauern statt und nicht in den Molkereien.
Ausländische Butter wird auch als Importbutter bezeichnet. Ihr Herkunftsland muss auf der Verpackung angegeben sein (z. B.: Irische Markenbutter). Auch Importbutter unterliegt der Kennzeichnungspflicht nach deutschen Handelsklassen.

Bio-Butter wird zu 100% aus Öko-Milch hergestellt, die aus der Region stammen muss. Der Zusatz von Speisesalz ist erlaubt. Bei der Sauerrahmbutter ist nur eine mikrobiologische Säuerung zulässig. Eine „Mildgesäuerte“ ist bei Bio-Butter nicht zulässig.

Die im Sinne von Ayurveda zu empfehlende Butter ist die Ökoversion der Deutschen Landbutter. Diese muß aus Rohmilch hergestellt werden und darf nur vom Milcherzeuger ab Hof verkauft werden.

Gemäß Ayurveda verbessert Butter die Verdauung, den Teint und ist ein Aphrodisiakum.

Empfohlen ist sie auch bei Hämorrhoiden, Gesichtslähmung und Bronchitis, Lungentuberkulose, Augenprobleme und Erkältungen.

Kontraindikationen:

Fettsucht, Verstopfung.


Ghee (geklärte Butter)
Sanskrit: Ghrita

Energetik: süß /kalt/süß. Alle fünf Elemente sind hier vereint.
Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird leicht vermehrt.


Ghee gilt generell als das beste Fett für den Körper. Es harmonisert alle Arten von Agni (Verdauungsfeuer). Es unterstützt alle Gewebe.

Das im Sinne von Ayurveda beste Ghee wird aus Deutscher Öko-Landbutter gewonnen. Dabei muß es sich um Sauerrahmbutter handeln.

Es kann hoch erhitzt werden, weil das Wasser (Siedepunkt 100 Grad C.) und die Eiweißbestandteile (Verbrennpunkt ca. 125 Grad C.) ja bereits ausgeschieden wurden.

Der Geschmack ist fein, süßlich mit einem leichten Nußaroma. Alle Speisen werden so verfeinert.

Ghee ist tonisierend, lindernd, verjüngend, säurebindend und nährend.

Ghee wird eingesetzt um Gewicht aufzubauen. Es verbessert das Knochenmark, den Samen und generell das Fortpflanzungsgewebe.
Bei Knochenbrüchen dient es dem Zusammenwachsen der Teile.

Auch die Intelligenz, die Augenkraft, die Stimme, die Leber, die Nieren und das Gehirn, das Gedächtnis, der Haarwuchs und die Verdauung werden verbessert.

Unspezifische Kopfschmerzen und Migräne werden durch regelmäßige tägliche Gaben von 50 bis 70 Gramm Ghee günstig beeinflusst.
Wenn Vata und Pitta angereichert sind, erfolgt die therapeutische Verabreichung von Ghee in den Herbstmonaten. Ist jedoch Kapha angereichert, wird Ghee tagsüber in der heißen Jahreszeit verabreicht.

Zur Stabilisierung des seelischen Gleichgewichts werden zwei Eßlöfel Ghee in warmer, mit Kandiszucker gesüßter Roh- oder Vorzugsmilch zur Bettzeit empfohlen. Älteres Ghee wird dabei bevorzugt. Bei schwacher Verdauung wird etwas Ingwer und/oder schwarzer Pfeffer in die Milch gegeben.

Ayurveda empfiehlt, jeden Morgen als erstes einen Löffel voll Ghee zu sich zu nehmen, um die Wachsamkeit und den geistigen Scharfsinn zu fördern und gleichzeitig den Alterungsprozeß zu verlangsamen.

Ghee ein reines Fett ist, vermögen seine kurz- bis mittelkettigen Fettsäuren nur das HDL zu erhöhen, das harmlos ist für den Körper.
Um „schlechtes“ LDL Cholesterin aus dem Körper auszuleiten, werden Kräuter wie Ashwagandha ins Ghee eingearbeitet.

Generell wird Ghee als Vehikel benutzt um Wirkstoffe von Pflanzen schneller zu den Zellen zu bringen.

Frischkäse
Sanskrit: Panir

Energetik: süß, sauer /heiß/sauer.
Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.


Zu guter Letzt ein Wort zum Thema Käse. Der Ayurveda empfiehlt ausschließlich den Verzehr von Frischkäse. Dieser kann aus ökologisch erzeugter Roh- oder Vorzugsmilch einfach und schnell zu Hause hergestellt werden. Bitte nicht salzen, denn das Salz würde Pitta erhöhen.

Hartkäse ist im Ayurveda unbekannt, weil er zu salzig und fetthaltig ist. Dadurch ist er sehr schwer verdaulich und die wenigsten Verdauungssysteme kommen damit zurecht. Wenn Hartkäse dann unbedingt zusammen mit wärmenden Gewürzen wie Pfeffer, Chili, Basilikum etc. verzehren.

Weichkäse ist nährend und zusammenziehend. Er wird gerne bei Durchfall und Blutungen verzehrt.

Kontraindikationen:

Verstopfung, Verschleimung, Blutandrang, Blockaden der Kanäle.


Nun auf zum Bio-Bauernhof und frische Rohmilch gekauft! Dann brechen neue Zeiten an und Ihre Familie weiß es zu schätzen.

Meine Frau und ich kaufen Rohmilch und frische Landbutter im Hofladen des Demeter Eichwaldhofs im Öko-Landbau-Zentrum Darmstadt www.eichwaldhof.de
Viele begeisterte Kunden holen dort täglich ihre frische Rohmilch ab.

Wir verzichten auf jegliches Erhitzen und trotzdem bleibt die Rohmilch im Kühlschrank mindestens fünf Tage lang haltbar.

Weil unser Immunsystem und unser Verdauungstrakt in Ordnung sind, schöpfen wir den größten Nutzen aus diesem gesunden Geschenk der ökologisch und artgerecht gehaltenen Kühe auf dem Eichwaldhof.

Montag, Februar 27, 2006

 

Vogelgrippe und Immunsystem

Die Deutsche Presseagentur dpa lancierte für Sa. 25. Feb. 2006 eine Meldung mit der Überschrift „Vogelgrippe breitet sich weiter aus“.

Darin heißt es an einer Stelle:

„Der Kadaver der infizierten Tafelente aus dem baden-württembergischen Überlingen am Bodensee war bereits am 15. Februar in die örtliche Veterinär-Untersuchungsanstalt und am 21. Februar zum Friedrich-Loeffler-Institut auf Riems gebracht worden. Der Fund bei der Entenart, die am Bodensee überwintert, deutet auf einen früheren Einfall des Virus in der Region hin. „Wir denken, dass das Virus schon länger da ist, aber erst jetzt ausbricht – vielleicht weil die Vögel geschwächt sind“, sagte der Leiter der Vogelwarte Radolfzell, Wolfgang Fiedler.“

Geschwächte Vögel laufen also Gefahr vom Virus angesteckt zu werden.

Das Immunsystem der Vögel ist nach dem langen kalten Winter nicht mehr auf seiner vollen Höhe, so dass das Virus jetzt die Oberhand gewinnt, obwohl es wahrscheinlich schon länger im Vogelkörper weilt.

Bei Menschen ist das in etwa ebenso. Wer ein geschwächtes Immunsystem hat, wird sehr viel häufiger Opfer einer Infektionskrankheit, als Menschen mit einem funktionstüchtigen Immunsystem.

Die Ayurveda Medizin legt deshalb besonderen Wert auf die Erhaltung oder Wiederherstellung eines leistungsfähigen, stabilen Immunsystems.

Gerade in der Überganszeit vom Winter auf den Frühling sind viele Menschen geschwächt, weil sie in der kalten Jahreszeit zuviel Kapha angereichert, ihr Verdauungsfeuer nicht ausreichend am Brennen erhalten und ein großes Reservoir an Stoffwechselschlacken angesammelt haben.

Sinnvolles Fasten mit Ausleitung der Stoffwechselschlacken und Kapha Abbau ist nun angesagt.

Denken Sie stets an Ihre Immunabwehr. Hervorragende Helfer sind das Kräutermus Chyavanprash, Maulbeerzubereitungen, wozu auch Noni zählt, Granatapfel-, Quitten- und Sanddornzubereitungen, die Amlafrucht, generell die Vitamine C (besonders in Verbindung mit Zink) und E sowie Beta-Barotin, um nur einige wenige zu nennen.

Sollte Ihre Darmschleimhaut angegriffen und das Milieu im Darm insgesamt gestört sein, ist primär das darmassozierte Immunsystem wieder zu sanieren, bevor die guten Helfer überhaupt ihre volle Wirkung zeigen können.

Wer sich schwach und abgeschlagen fühlt, sollte den Zustand seines Darmes unbedingt therapeutisch durch entsprechende mikrobiologische Stuhluntersuchungen abklären lassen.

Der Einfluß unserer Psyche auf das Immunsystem ist ebenfalls bedeutend. Wer Herpes-Symptome zeigt, weiß dies aus eigener Erfahrung. Ein beleidigendes Wort, das zu Herzen geht, Liebesentzug von Menschen auf die man zählt oder Mobbing, um ein paar wenige Auslöser zu nennen, können das Immunsystem extrem schnell und wirkungsvoll schwächen. Innerhalb kurzer Zeit können sich in solchen Situationen die ersten Lippenbläschen zeigen.

Mit einem stabilen Immunsystem und einer guten Gemütsverfassung sind wir gegen Virusinfektionen recht gut gewappnet.

Achten wir also darauf, dass wir uns durch falsche Ernährung und falsche Lebensweise nicht selbst schwächen.

Im Gegensatz zu den wildlebenden Vögeln, die Ende des Winters mangels ausreichender Nahrung anfällig geworden sind, können wir Menschen zu jeder Jahreszeit aus dem Vollen schöpfen.

Donnerstag, Februar 23, 2006

 

Fastnacht - Fastenzeit

Die eigentliche Bedeutung der Fastnacht ist den wenigsten Menschen heute noch bewusst. Darum lohnt sich eine kurze Betrachtung allemal.

Auch „Fünfte Jahreszeit“ genannt.

Als „Fünfte Jahreszeit“ gehört die Fastnacht in allen katholischen Ländern zum festen Bestandteil des nichtlithurgischen Kirchenjahres.

Die christliche Fastenzeit geht dem Osterfest voran, das seit dem Konzil von Nicäa 325 auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond festgesetzt wurde. Damit sind sowohl die Fastnacht, die Fastenzeit und das Osterfest bewegliche Daten, die von Jahr zu Jahr variieren. Es ist geradezu frappierend, dass das Herzstück des christlichen Glaubens, der Tod und die Auferstehung Jesus Christus, einer Orientierung am Mondzyklus folgt und damit keinen Fixpunkt außer dem Mond selbst hat. Darüber werde ich in einem separaten Blog zum Thema Ostern einige Gedanken äußern.

Bis ins 4. Jhdt. lässt sich der christliche Brauch der Fastenzeit zurückverfolgen.
Seit dem Beginn des 13. Jhdt. ist mittelhochdeutsch „vastnacht“ als Vorabend des Fasttages Aschermittwoch belegt.

Die eigentliche Fastnacht beginnt am Donnerstag vor dem Fastnacht Sonntag und dauert bis Fastnacht Dienstag. Früher hieß der Fastnacht Sonntag (Estemihi) auch „Großer Fastabend“.

Die Fastenzeit dauert 40 Tage vom Aschermittwoch bis zum Ostersonntag. Ihre Dauer wurde so festgelegt, weil nach Matthäus 4.2 Jesus in der Wüste 40 Tage lang gefastet hatte.

Auf der Synode von Benevent im Jahr 1091 wurden die Sonntage innerhalb der Fastenzeit vom Fasten ausgenommen und der Beginn der Fastenzeit damit zeitlich nach vorne verschoben, um die festgesetzten 40 Tage Fasten wieder zu erreichen.

Diese zeitliche Änderung der Fastenzeit konnte sich nicht überall durchsetzen, so dass bis heute vor allem am Oberrhein die Fastnacht als so genannte „Bauernfastnacht“ im Gegensatz zur neu terminierten „Herrenfastnacht“ erst in der jetzigen Fastenzeit beginnt. Ein außergewöhnliches Beispiel der Beibehaltung uralten germanischen Brauchtums, das von der Allmacht der römischen Kirche nicht einmal im Laufe von Jahrhunderten ausgemerzt werden konnte.

Früher war es den Christen untersagt, während der gesamten 40 Tage der Fastenzeit Fleisch, Milchprodukte, Eier und Wein zu verzehren.

Bis 1966 war das Fasten für jeden Gläubigen verbindlich vorgeschrieben. Seit dem gelten in der römisch katholischen Kirche als verbindliche Fastentage nur noch der Aschermittwoch und der Karfreitag. Die Kirche schreibt genau vor, was die Gläubigen an diesen Tagen essen dürfen:

Nur eine Hauptmahlzeit und je eine kleine Stärkung am Morgen und am Abend. Auf Fleisch ist zu verzichten. Vegetariern wird empfohlen auf etwas anderes wie z.B. Süßigkeiten zu verzichten.

Ayurvedisch betrachtet ist die Zeitperiode des Übergangs vom Winter ins Frühjahr die ideale Zeit, um sich von einem Zuviel an Kapha und den angesammelten Stoffwechselschlacken zu lösen.

Radikales Fasten ist jedoch nicht im Sinne von Ayurveda. Dann schon eher eine Orientierung an der früheren christlichen Praxis des Fastens (siehe oben).

Um mich von Stoffwechselschlacken (Ama) zu befreien, unterziehe im mich jedes Jahr einer Reinigungskur, deren Ablauf in meinem Blog „Entschlackung in der Fastenzeit“ vom 05. März 2005 nachzulesen ist.

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