Montag, Juli 24, 2006

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Fleisch

In diesem heißen Sommer ist für viele Menschen der Grill im Garten oder auf dem Balkon die beinahe tägliche Kochstelle. So manches Stück Fleisch wird dabei zubereitet. Das soll der Anlaß sein, den Focus auf das Thema Fleisch zu richten.

Fleisch ist das nahrhafteste Lebensmittel überhaupt. Es ist angezeigt bei Schwächezuständen, bestimmten Krankheitsphasen und um zu hohes Vata zu befrieden.

Gleichzeitig ist es das schädlichste Lebensmittel überhaupt, weil es zu Stoffwechselschlacken führt, Infektionen, Fieber und Tumore fördert, den Geist und die Sinne träge macht sowie Liebe und Hingabe entgegenwirkt.

Im Ayurveda sind alle Lebensmittel in drei Klassen gemäß ihrer Wirkung auf den Geist unterteilt:

• Lebensmittel in der Erscheinungsweise der Tugend (sattva)
• Lebensmittel in der Erscheinungsweise der Leidenschaft (rajas)
• Lebensmittel in der Erscheinungsweise der Unwissenheit (tamas)

Fleisch zählt zu den Lebensmitteln in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.
Es ist unrein und verwesend und die Ursache für trägen Geist, schlechte Lebensqualität und so manche Krankheit.

Der Verzehr von tierischen Organen wie der Leber ist nährend für die entsprechenden menschlichen Organe. Aber das daraus entstehende Gewebe ist von minderer Qualität.

Knochen und Suppe aus gekochten Knochen nähren zwar das Knochenmark, verunreinigen aber das Blut.

Fleisch verträgt sich nicht gut mit anderen Lebensmitteln wie Milch, Brot und Kartoffeln.

Antidote zu Fleisch sind rohes Gemüse, Blattsalate, Gemüsesäfte, bittere Kräuter, Chili und Gewürznelken. Diese können der negativen Wirkung von Fleisch etwas begegnen.

Wegen seiner warmen Energie ist Fleisch im Sommer sowieso möglichst zu meiden. Dies gilt auch für Kapha Zeitabschnitte am Morgen (6 - 10 Uhr) und am Abend (18 - 22 Uhr).

Betrachten wir nun spezielle, häufig verzehrte Fleischsorten:

Rindfleisch

Energie: süß/scharf/süß Vata beruhigend, Pitta und Kapha mehrend

Indikationen: ernährend, blut- und muskelbildend, stärkend und Ausdauer verleihend

Kontraindikationen: toxisches Blut anreichend, verringert das Mitgefühl für andere Wesen und schwächt den Geist

Huhn und Truthahn

Energie von weißem Fleisch: süß/zusammenziehend/scharf/süß, Pitta und Kapha mindernd, Vata mehrend

Energie von dunklem Fleisch: süß/scharf/süß, Vata mindernd, Pitta und Kapha mehrend

Indikationen: das Fleisch dieser Vögel ist das am leichtesten verdauliche Fleisch, es verbessert die Verdauung und bestimmte Krankheitszustände; es ist vorzugsweise als Suppe zu verzehren

Kontraindikationen: der Geist wird träge

Ente

Energie: süß/zusammenziehend/scharf/süß, Vata mindernd, Pitta und Kapha mehrend

Wirkung: nährend, aber schwerer verdaulich als Huhn und Truthahn

Lamm und Schaf

Energie: süß/scharf/süß, alle Doshas mehrend

Indikation: aphrodiasisch

Kontraindikationen: fördert sexuelle Aktivitäten, verunsichert, führt zu Blutandrang, wenn mit Knoblauch verzehrt

Schwein

Energie: süß/scharf/süß, alle Doshas mehrend

Indikationen: keine!

Kontraindikationen: bewirkt Dumpfheit, Trägheit des Geistes und der Sinne, blockiert die Gewebe, ist sehr schwer verdaulich, verstärkt das Fettgewebe mehr als jedes andere Lebensmittel und ist höchst tamasisch

Schweineschmalz

Energie: süß/scharf/süß, sehr stark Ama bildend

Kontraindikationen: es verstopft die Kanäle, fördert Hautkrankheiten, die Bildung von Gallensteinen und Fettleibigkeit

Rehfleisch

Energie: zusammenziehend/kalt/heiß, Vata mindernd, Pitt and Kapha mehrend, tamasisch

Wirkung: nährend, aphrodiasisch

Indikationen: fördert die Bildung der Gewebe von Nieren und Knochen, verbessert die Fruchtbarkeit und das Wachstum

Fisch

Meeresfisch Energie: süß/salzig/scharf/süß, Vata mindernd, Pitta und Kapha mehrend

Süßwasserfisch Energie: süß/zusammenziehend/scharf/süß, Dosha neutral, aber bei übermäßigem Verzehr Pitta und Kapha mehrend

Wirkung: stärkend, verjüngend, abführend

Indikationen: Plasma bildend; Fischöl nährt die Leber, die Haut, die Augen, stärkt das Herz, verringert Cholesterin und beugt Arteriosklerose vor

Kontraindikationen: kann Durchfall und Erbrechen hervorrufen

Nur frischer Fisch, ungesalzen und unkonserviert ist bekömmlich. Konservierter Fisch fördert die Bildung von Stoffwechselschlacken (ama).

Unverträglichkeiten: Fisch verträgt sich nicht mit Milch, Zucker und Fleisch

Antidote: Senf, Ingwer, Knoblauch, Kokosnuß, Limone und Zitrone!

Der Verzehr von Fleisch von Tieren aus reinen Genussgründen sollte gut überlegt werden. Die Nachteile überwiegen bei weitem die evtl. Vorteile. Hühnersuppe kann bei Schwächezuständen gute Dienste leisten. Fisch ist bei maßvollem Verzehr unter Beachtung der Unverträglichkeiten und der Antidote ein gesundes Lebensmittel.

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