Freitag, Oktober 14, 2005

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Die Traube – Traubenkur und Wein
             (Sanskrit: Draksha oder Mridvika)

Jetzt im „Goldenen Oktober“, wenn die Trauben voll Saft und reif geerntet werden, können Vata- und Pitta-Konstitutionstypen reichlich davon verzehren oder sogar eine Traubenkur machen.

Trauben gelten im Ayurveda als die besten aller Früchte.

Dunkle Trauben harmonisieren Vata und Pitta (grüne Trauben können Pitta vermehren). Alle Trauben vermehren aber leider das Kapha Dosha, so dass Personen dieses Konstitutionstyps beim Verzehr der köstlichen Beeren zurückhaltend sein sollten.

Die dunklen, schwarzen, roten und blauen Trauben sind süß, zusammenziehend, sauer und kühlend.

Sie stillen beim Verzehr sofort den Durst, lindern Heiserkeit und Trockenheit im Mund, erleichtern sowohl das Atmen wie auch das Wasserlassen und steigern die Darmperistaltik.

Außerdem sind Trauben nährend, blutbildend und sogar aphrodiasisch.
Dionysos oder lateinisch Bacchus ist zugleich der Gott der Fruchtbarkeit und des Weinbaus.

Trauben reinigen die Gewebe und Drüsen, sie unterstützen die Entgiftung, wirken Ama und Übersäuerung entgegen und stimulieren die Leber und den Gallefluss.
Aufgrund ihre kühlenden Eigenschaften lindern sie Entzündungen und senken Fieber.

Bei Fieber empfiehlt sich der regelmäßige Genuss eines Glases Traubensaft aus dunklen Trauben, in das ½ Teelöffel Kreuzkümmelpulver, ½ Teelöffel Fenchelpulver und ½ Teelöffel Sandelholzpulver eingerührt werden.

Der Genuss von Trauben reduziert das Verlangen nach Alkohol. Bei vergrößerter Leber und Milz wird der tägliche Verzehr einer Handvoll Rosinen empfohlen.

Wegen ihrer biologischen Eigenschaften wird die Traube auch ganz allgemein als Heilmittel anerkannt. Sie enthält 78 bis 82 Prozent Wasser, das sich vom normalen Trinkwasser durch seinen protoplasmatischen Ursprung und seine speziellen physiologischen Eigenschaften unterscheidet. Der Zuckergehalt in Form von Dextrose und Laevulose zu gleichen Teilen schwankt zwischen 14 und 20 Prozent.

Außerdem enthält die Traube organische Säuren wie Ameisen-, Essig-, Zitronen- und Maleinsäure sowie Mineralsalze in Form von Phosphaten, und zwar Kalium, Natrium, Kalzium und Magnesium.

An Vitaminen enthält sie vor allem Vitamin A, Vitamin C und Vitamin B2. Proteine in Form von Gliadin, Spuren von Mangan und Eisenoxyd, Silitium, Jod, Arsen sowie verschiedene aktive Enzyme und Fermente vervollständigen diese einmalige harmonische Zusammensetzung. Die Traube erreicht damit einen Nährwert von ca. 800 Kalorien pro Liter Saft.

Nun zur Traubenkur.

Eine Traubenkur wird begleitend zu einer reduzierten Gesamternährungsweise vollzogen, es werden also nicht ausschließlich Trauben verzehrt.

Die Trauben, am besten die dunklen, müssen reif und frisch aus Bio-Anbau stammen. Vor dem Verzehr sind sie sorgfältig zu waschen.

Beere für Beere wird einzeln am Gaumen zerdrückt und danach gut durchgekaut, weil unter der Schale die Vitamine und Fruchtsalze angereichert sind. Wer keinen Wert auf eine starke Darmanregung legt, spuckt die Schale mit den Kernen wieder aus.

Die tägliche Verzehrmenge liegt je nach Bedarf zwischen 1 Pfund und 1 kg Trauben, verteilt auf 2 Mahlzeiten. Morgens auf nüchternen Magen (hier kann auch der frisch gepresste Saft getrunken werden) und eine Zweite vor einem bescheidenen Abendessen. Bewegung in frischer Luft tut nach dem Verzehr gut.

Personen, die unter Diabetes mellitus, Magenbeschwerden verbunden mit Magenbrennen und Blähungen, Erkrankungen des Darmes und Diarrhöe, diffusen Schmerzen und Meteorismus leiden, sollten von einer Traubenkur Abstand nehmen.

Zuletzt ein Wort zum Wein

Durchläuft der Traubensaft einen Gärungsprozess, entsteht der uns so liebe Wein, der aber eine erhitzende und nicht mehr kühlende Wirkung wie der Traubensaft hat

„In Vino Sanitas“ gilt vor allem für den roten Wein, der in Maßen getrunken, der Gesundheit dient. Trinkt man zuviel davon gilt „In Vino Veritas“, weil die Wahrheit dann häufig ganz schnell über die Zunge kommt.

Ein Zuviel an Wein verstärkt das Guna Tamas mit der allzu bekannten mentalen Disharmonie, von der unsere Gesellschaft im Übermaß durchdrungen ist.
Der Kult des Weingottes Dionysos und die Bacchanalien der römischen Patrizier zeichneten sich deutlich durch Ausgelassenheit, Hemmungslosigkeit und Ausschweifungen aus. Im nachvedischen Zeitalter finden wir Shiva als Repräsentant des Dionysos mit teilweise orgiastischen Kulthandlungen. In modernen Swinger Clubs und Party Treffs findet sich die Handlung wieder, aber ohne Kult und metaphysischen Kontext. Sitte und Moral leiden und Haltlosigkeit tritt ein.

Im Herbst 2005 freuen sich besonders die Winzer über die gute Qualität der Trauben. Es heißt, dass der diesjährige Jahrgang ein guter bis sehr guter werden wird mit Spitzenwerten bei den Öchsle Graden.

Bei gesundheitlicher Betrachtung des traditionellen Federweißen gilt aber eher der Grundsatz „In Vino Insanitas“, weil die Verdauungskraft und die entgiftenden Organe sehr stark durch den Genuss dieses Getränkes belastet werden.

Auch im Ayurveda gilt neuer Wein als ungesund und belastend. Die älteren Jahrgänge sind somit vorzuziehen, auch wenn der Preis für eine Flasche höher ist. Die Vorteile überwiegen unbedingt.

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