Donnerstag, März 30, 2006

 

Ostern

Ostern beginnt mit dem „Gründonnerstag“, der bei unseren germanischen und keltischen Vorfahren der höchste Feiertag war. Er war dem Wetter- und Gewittergott Donar geweiht. Die römische Kirche ließ später an diesem Tag junge Täuflinge Buße tun. So wurde er zum Gründonnerstag, dem Tag der „Neulinge“ im Englischen Greenhorns genannt.

Die Mondin bestimmt nicht nur den Tod und die Auferstehung

Ostern leitet sich vom Begriff "Ostara" (Osten), "Eostre" oder "Eoastrae" ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, der Braut des jungen Maigrafen (Freyr - Freyja).
Zum Fest der Göttin Ostara wurde die frische, grünende Erde und die Liebe (Morgenröte) gefeiert. Die Tage sind länger als die Nächte und der Frühling hat sich gegenüber dem Winter durchgesetzt.
Zu Ostara wurde auch der Schwerttanz getanzt, der den Kampf des Sonnengottes mit den Wintermächten und deren Niederlage versinnbildlichen sollte.

Um den unterworfenen doch stets gefährlichen germanischen und keltischen Feinden des riesigen römischen Imperiums ihre Identität zu nehmen, wurden sie ihrer Religion beraubt. Diese wurde danach systematisch von den römischen Kirchenfürsten durch christliche Mythen und Rituale ersetzt.

So wurde auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 unserer Zeitrechnung festgelegt, dass Ostern immer auf den ersten Frühjahrsvollmond fällt. Da aber die Dauer eines Jahres kein Vielfaches der Dauer eines Mondumlaufs um die Erde ist, wurde Ostern zu einem „beweglichen“ Feiertag zwischen dem 22. März und dem 25. April eines jeden Jahres.

Für die frühe römische Kirche erschien es unumgänglich, das wichtigste Kernstück ihrer Lehre, die Auferstehung Jesus Christus vom Tode, mit den uralten Frühjahrs- und Fruchtbarkeitskulten der eroberten Völker in Einklang zu bringen.

Der Tod und die Auferstehung Jesus Christus wurden damals vom Charakter der Festtage befreit und zu flexiblen Daten gemacht. Einige weitere wichtige Feiertage der römisch katholischen Kirche leiten sich vom Termin des Ostersonntags ab. So ist der Aschermittwoch 46 Tage vor dem Ostersonntag, Christi Himmelfahrt ist 39 Tage, der Pfingstsonntag ist 49 Tage und Fronleichnam ist 60 Tage nach dem Ostersonntag.

In der christlichen Lehre wird das Wort Ostern von Osten abgeleitet. Die Blicke der Frauen, die zuerst am leeren Grab Jesu standen, sollen sich nach Osten zum Sonnenaufgang/Morgenröte ( lat. aurora ) gerichtet haben, denn sie hätten geglaubt, dass Jesu von dort auf die Erde zurückkehre.

In den romanischen Sprachgebieten findet sich die Verbindung zum jüdischen Passahfest in dem Wort für das Ostern ( französisch: paques ).

Die christlichen Kirchen feiern die Auferstehung Jesu nach dem jüdischen Passahfest, denn Jesu ist am dritten Tag nach Passah auferstanden. Das Passahfest findet am 14. Nisan, der ersten Vollmondnacht des ersten Monats des Jahres, nach dem babylonischem Mondkalender statt und erinnert an den Auszug Israels aus Ägypten. Dadurch fällt der Feiertag der Auferstehung von Jahr zu Jahr auf verschiedene Wochentage.

Das Ei als Symbol für Lebenskraft

Unsere germanischen und keltischen Vorfahren brachten der Frühlingsgöttin Ostara Eier zum Opfer. Das Ei ist seit Urzeiten Symbol für die Wiederkehr des Lebens, die Fruchtbarkeit, die Erneuerung und die Auferstehung. Die Verbindung von Ei und Hase verstärkt diese Symbolik durch den bekannten Vermehrungsdrang der Hasen.

Weil in der früheren christlichen 40 tägigen Fastenzeit mit Ausnahme des vierten Fastensonntags keine Eier gegessen werden durften, mussten die in diesem Zeitraum gelegten Eier haltbar gemacht werden. Man kochte die Eier und gab zur weiteren Haltbarmachung bestimmte pflanzliche und mineralische Zutaten ins Wasser, was die Eischale einfärbte. Dies war zugleich praktisch, weil sich dadurch frisch gelegte Eier von den haltbar gemachten unterschieden.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich hieraus der Brauch des Eierfärbens. Die Suche der „vom Osterhasen versteckten Eier“ wurde im Laufe der Zeit zu einem beliebten Brauch für Jung und Alt.

Wie leicht zu erkennen ist, sind die Ursprünge und Wurzeln unserer heutigen christlichen Feiertage im Kontext der Religion unserer Vorfahren zu finden. Die aus machtpolitischen Gründen organisierte Zwangschristianisierung der eroberten Völker durch das römische Imperium war rundum erfolgreich. Eine Wiederholung dieser Strategie fand in späterer Zeit ebenso erfolgreich in Südamerika und Afrika statt.

Bis dato wird die römisch-katholische Kirche von Rom aus regiert. Die übliche Taufe der Säuglinge ist eine lebendige Form der Zwangschristianisierung. Wer als Erwachsener seinen eigenen Vorstellungen folgend, die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche aufgeben will, kann dies in Deutschland nicht etwa bei seiner Kirche selbst tun, sondern muß je nach Bundesland beim Amtsgericht oder Standesamt persönlich einen Antrag auf Kirchenaustritt stellen. Ein schriftlicher Antrag ist nicht möglich. Dies verdeutlicht die bis heute fortdauernde Verflechtung von Staat und Kirche. Sie ist nur verständlich, wenn man die historische Entwicklung über das „Heilige römische Reich deutscher Nation“ bis hin zur Bundesrepublik Deutschland kennt.

This page is powered by Blogger. Isn't yours?