Montag, März 06, 2006

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Milch und Milchprodukte - Teil III
Sanskrit: Dugdha, auch Kshira

Energetik: süß/kalt/süß. Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.

Bei der Betrachtung eines Lebensmittels muß sein Geschmack, seine Eigenschaften, sein Stoffwechselendprodukt „der Geschmack nach der Verdauung“ und seine Wirkung auf den Körper untersucht werden.

Der Geschmack von Kuhmilch ist süß, ihre Eigenschaften sind feucht, kalt und schwer, ihr Stoffwechselendprodukt ist ebenfalls süß und ihre Wirkung ist kühlend.

Die nachfolgende ayurvedische Betrachtung der Kuhmilch, die als die beste Milch gilt, bezieht sich rein auf Roh- und Vorzugsmilch von ökologisch gehaltenen Kühen.

Andere Milch sollte wie bereits dargestellt aufgrund ihrer negativen Eigenschaften nicht verzehrt werden.

Milch gilt als sattvisches Nahrungsmittel, das einen reinen Geist schenkt.

Milch ist kräftigend, die Gewebe stärkend, tonisierend, verjüngend, nährend, aphrodisisch, beruhigend und mild abführend.

Sie nährt das Plasma, die Haut und alle Gewebe, besonders das Fortpflanzungsgewebe. Für Lungen und Magen ist sie ein Tonikum.

Milch beruhigt trockenen Husten und trockenen Hals, Fieber und Durst.

Zusammen mit Ghee (Butterreinfett) verzehrt, wirkt sie mild abführend.

Sie ist ausgezeichnet für Kinder und ältere Menschen, weil sie das Gehirn und die Nerven nährt, den Verstand stärkt und das Gedächtnis verbessert.

Gekochte Milch reduziert Vata und Kapha und fördert das Fortpflanzungsgewebe.
Kalte Milch erhöht Kapha.

Wird Milch mit wärmenden, beruhigenden Kräutern gekocht, fördert sie den Schlaf.

Kontraindikationen:

Weil Kuhmilch feucht und schwer ist, kann sie das Verdauungsfeuer schwächen, Allergien sowie Rheuma und Erkältungskrankheiten begünstigen.

Grundsätzlich gilt, dass Milch nie bei Nacht konsumiert werden darf, außer zum Abführen oder zum Beruhigen. In diesen Ausnahmefällen ist die Milch zusammen mit Kräutern wie Ingwer und Zimt aufzukochen, um die Schwere der Milch zu beseitigen.

Ziegenmilch

Ihre Wirkung ist wärmend. Sie harmonisiert Kapha und vermehrt Vata und Pitta.

Ziegenmilch ist leicht verdaulich.

Sie wird bei Lungentuberkulose verordnet, bei Fieber, Atemstörungen, Menstruationsstörungen und bei Durchfall.

Joghurt
Sanskrit: Dadhi

Energetik: süß, sauer/kalt/süß.
Süßer Joghurt: Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.
Saurer Joghurt: Vata wird harmonisiert, Pitta und Kapha werden vermehrt.

Selbstverständlich sprechen wir hier nur über selbst gemachten Joghurt aus Roh- oder Vorzugsmilch. Industriell erzeugter Joghurt hat noch mehr Nachteile als die Milch, aus der er gewonnen wird.

Joghurt ist ein fermentiertes Milchprodukt, das sehr empfehlenswert ist für Menschen mit Milchzuckerintoleranz, weil die Laktose bei der Fermentation reduziert wird.

Joghurt ist nährend. Er regt die Verdauung an. Zusammen mit Schwarzem Pfeffer und Kandiszucker stärkt er den Körper besonders gut. Er nährt alle Gewebe.
Während einer Mahlzeit in kleiner Menge verzehrt, verbessert er die Verdauung der anderen Bestandteile der Mahlzeit.

Er stärkt die positive Darmflora, verbessert vaginale Hefepilzinfektionen, stärkt das Immunsystem, verleiht generell Stärke und unterstützt den Körper bei grippalen Infekten, Erkältungen, Infektionen des Verdauungstraktes, bei zu hohem Cholesterinspiegel und auch bei Magersucht und Auszehrung.

Kontraindikationen:

Im Übermaß verzehrt verursacht er Verstopfung des Darmes und der Srotas. Akne und andere Hautirritationen können auftreten.

Auch Joghurt sollte nicht nach Sonnenuntergang verzehrt werden.

Wer unter Verstopfung und Blockaden der Kanäle leidet, darf keinen Joghurt verzehren.

Joghurt verträgt sich nicht mit Milch, sauren Früchten und Melonen.
Den Blähbauch nach dem Verzehr von industriell hergestelltem Joghurt mit saurer Fruchteinlage ist eine typische Folge.

Buttermilch
Sanskrit: Lassi, auch Takra

Energetik: süß, sauer/kalt/süß.
Vata wird harmonisiert, Pitta und Kapha werden vermehrt.

Bitte geben Sie kein Salz in die selbst gemachte Buttermilch aus Roh- oder Vorzugsmilch.

Buttermilch ist zusammenziehend, die Verdauung fördernd und harntreibend.
Sie ist eines der am leichtesten zu verdauenden Lebensmittel.

Sie wird empfohlen bei Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und Malabsorption, bei Schwäche, Auszehrung und Genesungsphasen.

Sie verbessert Ödeme, Hämorrhoiden, Blutarmut, Magersucht und nährt die Milz.

Butter
Sanskrit: Navanita

Energetik: süß /kalt/zusammenziehend.
Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.


Butter aus Rohmilch ist wie die Milch selbst ein uraltes Lebensmittel. Bevor die ersten Butterfabriken entstanden, wurde die Milch solange stehen gelassen, bis sich oben der Rahm abgesetzt hatte und abgeschöpft werden konnte. Der Rahm wurde so lange gebuttert, bis sich die so genannten etwa zwei mm großen Butterkörner bildeten, die noch ca. 30 % aus Wasser bestanden. Sie wurden gewaschen und durch Pressen von der Buttermilch getrennt. Danach wurde solange geknetet, bis die richtige Konsistenz erreicht war. Dabei konnten sich die aus der Milch stammenden Milchsäurebakterien vermehren und Milchsäure produzieren. So entstand Sauerrahmbutter.

Bei der heutigen industriellen Butterherstellung dauert das Aufrahmen nur noch Sekunden. In Zentrifugen wandert der Rahm nach oben und wird abgeschöpft.

Bis auf die so genannte Landbutter, die ausschließlich auf dem Bauernhof selbst hergestellt und verkauft wird, muß jede andere Butter bei 90 bis 100 Grad C. pasteurisiert werden, um die enthaltenen Mikroorganismen abzutöten.

Nach dem Abkühlen werden Milchsäurebakterien zugesetzt, um Sauerrahmbutter zu erhalten. Die heute meist angebotene „mildgesäuerte“ entsteht, in dem der fertigen Süßrahmbutter Milchsäurebakterien und Milchsäure zugesetzt werden.

Die Art und Qualität des Futters der Kühe führt zu unterschiedlicher Farbe und Konsistenz der Butter. Sommerbutter ist weicher und kräftiger in der Farbe, weil mit der Grünfütterung mehr ungesättigte Fettsäuren und Carotinoide in Milch und Butter gelangen als im Winter. Das Winterfutter bewirkt mehr gesättigte Fettsäuren und eine etwas festere Konsistenz der Butter. Um den relativ großen Unterschied zwischen Sommer- und Winterbutter auszugleichen, dürfen die Hersteller beide Sorten miteinander vermengen.

Butter muss folgende Kriterien erfüllen:

• Mindestens einen Milchfettgehalt von 80% und höchstens von 90 %
• Maximaler Wassergehalt von 16%
• Die fettfreie Milchtrockenmasse darf höchstens 2% betragen
• Gesalzene Butter muss mindestens 80% Fett enthalten
• Sauerrahmbutter und mild gesäuerte Butter dürfen nur die urspünglich
enthaltenen oder speziell hinzugefügte Säurebakterienkulturen enthalten

Butter wird in Deutschland in verschiedenen Handelsklassen angeboten. Die Einteilung erfolgt anhand eines Punkte-Systems. Die Punkte werden von amtlichen Prüfern für die Qualität der Butter vergeben, im Einzelnen für Geruch, Geschmack, Streichfähigkeit, Gefüge und Aussehen. Die entsprechende Handelsklasse muss auf der Verpackung vermerkt sein:

Deutsche Markenbutter muss mindestens 20 von 25 der zu vergebenden Punkte erhalten haben. Sie muss aus gekühlter, pasteurisierter Sahne hergestellt sein. Auf der Verpackung muss ein Hinweis auf die "Amtliche Kontrolle" des zuständigen Bundeslandes vermerkt sein.
Deutsche Molkereibutter muss mit mindestens 15 Punkten bewertet sein,
Deutsche Kochbutter mit mindestens 5 Punkten.
Deutsche Landbutter zählt nicht mehr zu den eigentlichen Handelsklassen. Ihre Herstellung findet direkt beim Milchbauern statt und nicht in den Molkereien.
Ausländische Butter wird auch als Importbutter bezeichnet. Ihr Herkunftsland muss auf der Verpackung angegeben sein (z. B.: Irische Markenbutter). Auch Importbutter unterliegt der Kennzeichnungspflicht nach deutschen Handelsklassen.

Bio-Butter wird zu 100% aus Öko-Milch hergestellt, die aus der Region stammen muss. Der Zusatz von Speisesalz ist erlaubt. Bei der Sauerrahmbutter ist nur eine mikrobiologische Säuerung zulässig. Eine „Mildgesäuerte“ ist bei Bio-Butter nicht zulässig.

Die im Sinne von Ayurveda zu empfehlende Butter ist die Ökoversion der Deutschen Landbutter. Diese muß aus Rohmilch hergestellt werden und darf nur vom Milcherzeuger ab Hof verkauft werden.

Gemäß Ayurveda verbessert Butter die Verdauung, den Teint und ist ein Aphrodisiakum.

Empfohlen ist sie auch bei Hämorrhoiden, Gesichtslähmung und Bronchitis, Lungentuberkulose, Augenprobleme und Erkältungen.

Kontraindikationen:

Fettsucht, Verstopfung.


Ghee (geklärte Butter)
Sanskrit: Ghrita

Energetik: süß /kalt/süß. Alle fünf Elemente sind hier vereint.
Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird leicht vermehrt.


Ghee gilt generell als das beste Fett für den Körper. Es harmonisert alle Arten von Agni (Verdauungsfeuer). Es unterstützt alle Gewebe.

Das im Sinne von Ayurveda beste Ghee wird aus Deutscher Öko-Landbutter gewonnen. Dabei muß es sich um Sauerrahmbutter handeln.

Es kann hoch erhitzt werden, weil das Wasser (Siedepunkt 100 Grad C.) und die Eiweißbestandteile (Verbrennpunkt ca. 125 Grad C.) ja bereits ausgeschieden wurden.

Der Geschmack ist fein, süßlich mit einem leichten Nußaroma. Alle Speisen werden so verfeinert.

Ghee ist tonisierend, lindernd, verjüngend, säurebindend und nährend.

Ghee wird eingesetzt um Gewicht aufzubauen. Es verbessert das Knochenmark, den Samen und generell das Fortpflanzungsgewebe.
Bei Knochenbrüchen dient es dem Zusammenwachsen der Teile.

Auch die Intelligenz, die Augenkraft, die Stimme, die Leber, die Nieren und das Gehirn, das Gedächtnis, der Haarwuchs und die Verdauung werden verbessert.

Unspezifische Kopfschmerzen und Migräne werden durch regelmäßige tägliche Gaben von 50 bis 70 Gramm Ghee günstig beeinflusst.
Wenn Vata und Pitta angereichert sind, erfolgt die therapeutische Verabreichung von Ghee in den Herbstmonaten. Ist jedoch Kapha angereichert, wird Ghee tagsüber in der heißen Jahreszeit verabreicht.

Zur Stabilisierung des seelischen Gleichgewichts werden zwei Eßlöfel Ghee in warmer, mit Kandiszucker gesüßter Roh- oder Vorzugsmilch zur Bettzeit empfohlen. Älteres Ghee wird dabei bevorzugt. Bei schwacher Verdauung wird etwas Ingwer und/oder schwarzer Pfeffer in die Milch gegeben.

Ayurveda empfiehlt, jeden Morgen als erstes einen Löffel voll Ghee zu sich zu nehmen, um die Wachsamkeit und den geistigen Scharfsinn zu fördern und gleichzeitig den Alterungsprozeß zu verlangsamen.

Ghee ein reines Fett ist, vermögen seine kurz- bis mittelkettigen Fettsäuren nur das HDL zu erhöhen, das harmlos ist für den Körper.
Um „schlechtes“ LDL Cholesterin aus dem Körper auszuleiten, werden Kräuter wie Ashwagandha ins Ghee eingearbeitet.

Generell wird Ghee als Vehikel benutzt um Wirkstoffe von Pflanzen schneller zu den Zellen zu bringen.

Frischkäse
Sanskrit: Panir

Energetik: süß, sauer /heiß/sauer.
Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird vermehrt.


Zu guter Letzt ein Wort zum Thema Käse. Der Ayurveda empfiehlt ausschließlich den Verzehr von Frischkäse. Dieser kann aus ökologisch erzeugter Roh- oder Vorzugsmilch einfach und schnell zu Hause hergestellt werden. Bitte nicht salzen, denn das Salz würde Pitta erhöhen.

Hartkäse ist im Ayurveda unbekannt, weil er zu salzig und fetthaltig ist. Dadurch ist er sehr schwer verdaulich und die wenigsten Verdauungssysteme kommen damit zurecht. Wenn Hartkäse dann unbedingt zusammen mit wärmenden Gewürzen wie Pfeffer, Chili, Basilikum etc. verzehren.

Weichkäse ist nährend und zusammenziehend. Er wird gerne bei Durchfall und Blutungen verzehrt.

Kontraindikationen:

Verstopfung, Verschleimung, Blutandrang, Blockaden der Kanäle.


Nun auf zum Bio-Bauernhof und frische Rohmilch gekauft! Dann brechen neue Zeiten an und Ihre Familie weiß es zu schätzen.

Meine Frau und ich kaufen Rohmilch und frische Landbutter im Hofladen des Demeter Eichwaldhofs im Öko-Landbau-Zentrum Darmstadt www.eichwaldhof.de
Viele begeisterte Kunden holen dort täglich ihre frische Rohmilch ab.

Wir verzichten auf jegliches Erhitzen und trotzdem bleibt die Rohmilch im Kühlschrank mindestens fünf Tage lang haltbar.

Weil unser Immunsystem und unser Verdauungstrakt in Ordnung sind, schöpfen wir den größten Nutzen aus diesem gesunden Geschenk der ökologisch und artgerecht gehaltenen Kühe auf dem Eichwaldhof.

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