Montag, November 21, 2005

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Die Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)
             Sanskrit: Yastimadhu, auch Madhuka
             
Energetik: süß/kühlend/süß. Vata und Pitta werden harmonisiert, Kapha wird bei längerer Verwendung vermehrt.

Generell ist Süßholz wundheilend, entzündungshemmend, nährend, antiseptisch, antimykotisch, antiviral, antioxydativ und immunmodulierend..

Die Wurzel enthält bis zu 14% Glycyrrhizin, das ca. 50 mal süßer ist als Rohrzucker und nach Lakritz schmeckt. Süßholzsaft, ein Auszug aus der Wurzel ist als glänzend süße, dunkle Masse unter der Bezeichnung Lakritze im Handel.

Süßholzsaft ist Bestandteil vieler Hustenmittel, denn Süßholz ist rachentonisch, es fördert den Auswurf und ist schleimbildend.

Gegen Husten, Heiserkeit, Bronchitis, Asthma, Dysurie, Entzündungen des Harntrakts wird die Einnahme einer Abkochung aus 5 Gramm Süßholz empfohlen.
Bei Grippe kann Süßholz zusammen mit Ingwer aufgekocht werden.

Als Tee zubereitet wirkt es als mildes Abführmittel.

Süßholz befreit Lunge und Magen von Kapha. Wer zuviel Kapha hat, unter Ödemen, Osteoporose und Bluthochdruck leidet, sollte Süßholz stets in gekochter Milch verzehren, um die ungewünschten negativen Wirkungen zu vermeiden. Bei Verzehr mit Milch wirkt es zugleich als Herztonikum.

Denn in höherer Dosis stört der Wirkstoff Glycyrrhizin den Elektrolythaushalt, wodurch Natrium im Körper gebunden und Kalium vermehrt ausgeschieden wird. Dieser Effekt kann zu Bluthochdruck und Wassereinlagerungen führen. Bei längerer Einnahme von größeren Dosen Süßholz ist also salzarm zu speisen und kaliumreiche Nahrungsmittel wie Bananen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Sechs Wochen Verzehr sind unter diesen Bedingungen das obere Limit.

Beduinen und Karawanen machten sich bereits im Altertum die wasserretinierende Wirkung von Süßholz zu Nutze, um lange Wüstenpassagen ohne Brunnen und Trinkwasser überstehen zu können.

Gegen Übersäuerung des Magens wird viermal täglich 1 Gramm aus gleichen Teilen Amla- und Süßholzpulver verabreicht.

Zusammen mit der aus ihm gewonnenen Glyzyrrhizinsäure wird Süßholz zur Behandlung von Magengeschwüren eingesetzt. Dabei wirkt es gegen eine Vielzahl an Heliobacter pylori Stämmen, auch gegen Antibiotika resistente.

Bei Schwindel, Ohnmachtsgefühl oder anderen Anzeichen von Unterzuckerung trinkt man als Soforthilfe eine Tasse Tee aus 1 Teelöffel Süßholzpulver. Dieser Tee erhöht den Blutzuckerspiegel ohne Nebenwirkungen. Doch Vorsicht bei Bluthochdruck.

Süßholz ist nerven- und hirntonisch. Es vermehrt die kraniale und cerebrospinale Flüssigkeit.

Es fördert auch die Menstruation und ist milch- und samenbildend. Auch eine aphrodisiasische Wirkung wird ihm zugeschrieben.

Zur Förderung des Haarwachstums werden die Haare mit einer Abkochung aus Süßholzwurzel gewaschen.

Als Geschmackskorrigens wird Süßholz häufig als Zutat zu pharmazeutischen Präparaten, Sirupen und Teemischungen verwendet.

Aufgrund all ihrer wertvollen Eigenschaften gilt Süßholz in China als eine der zehn wichtigsten Drogen. Im Ayurveda hat es eine lange Tradition, die über Griechenland ins römische Reich und später in die Naturheilkunde und Schulmedizin des Abendlandes hineinreicht.

Und das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei Süßholz ist wegen seines niedrigen Preises spektakulär.

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