Dienstag, Januar 17, 2006

 

Die Ayurveda Natur-Apotheke

Im Focus: Gold, Weihrauch und Myrrhe

„Und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“
Matthäus-Evangelium 2, 11

Wenn in wichtigem Zusammenhang von Weisen berichtet wird, die Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke mitbringen, lohnt es sich, diese Gaben näher zu betrachten.
Wer im Gebiet des heutigen „Nahen Ostens“ vom Morgenland sprach, meinte damit, dass die erwähnten Weisen aus dem „Fernen Osten“ kamen, wo die Sonne aufgeht. Damit könnten Persien und Indien gemeint gewesen sein.

Gold

In unserer heutigen Zeit kennt man Gold als wertvolles Metall für Schmuck, als Geldanlage, als Zahnersatz oder –füllung, aus der Elektronik und vielleicht noch als „Danziger Goldwasser“.

Bei letzterem nähern wir uns bereits dem Ayurveda.

Gold heißt auf Sankrit „Suvarna“, auf Hindi „Sona“ und in Latein „Aurum“.

Medizinisch werden im Ayurveda Goldblätter (Sona varak) und Goldasche (Sona bhasma) eingesetzt. Die Veraschung ist ein sehr aufwendiger Prozeß, der unter Verwendung von Quecksilber und Schwefel mehrmals wiederholt wird, bis aus dem Metall ein Heilmittel wird.

Wirkung gemäß Ayurveda


Gold tonisiert die Nerven und das Reproduktionssystem. Generell ist es auflösend, menstruationsfördernd und umstimmend. Es verleiht Stärke und Schönheit, verbessert das Gedächtnis und den Intellekt, verleiht eine klare Stimme und verstärkt die sexuelle Kraft. Es stimuliert die Magenaktivität und den Menstruationsfluß.

In hohen Dosen kann Gold aber auch zum Gift werden und Magenschleimhautentzündung mit Krämpfen bewirken.

Antidote sind Eiweiß vom Ei, Milch und Mehl.

Verwendung im Ayurveda

Bei Fieber, Tuberkulose, Psychosen und anderen Erkrankungen des Nervensystems, Erkrankungen der Harnorgane wie chronischer Blasenentzündung, Hysterie, Epilepsie, Asthma, nervöser Dyspepsie, zu geringem Menstruationsfluß, Impotenz, Sterilität und Syphillis.

Verzehr von Gold

Goldblätter werden meist zusammen mit Betelblättern verzehrt.

Wenn es zusammen mit Punarnava verzehrt wird, verbessert es die Sehkraft, mit Ghee eingenommen verjüngt es die Zellen.

Beim Verzehr mit Milch und gemahlenem Kandiszucker wirkt es aphrodiasisch. Zur Verbesserung des Gedächtnises wird es zusammen mit Kalmus verzehrt und zur generellen Verbesserung der Gesundheit zusammen mit Safran.

Bei Herzkrankheiten verzehrt man es gemeinsam mit Milch, der Rinde der Arjuna Myrobalane und gemahlenem Kandiszucker.

Zur Stärkung des Immunsystems erhitzt man etwas Gold (Münze, Schmuckstück) von 24 Karat und taucht es dann in kaltes Wasser. Nachdem dieser Vorgang 20 mal und öfter wiederholt wurde, wird das Wasser getrunken. Es hilft auch bei Allergien und wird sogar Krebspatienten dringend angeraten.
Keine Sorge um das Gold, dessen Schmelzpunkt bei über 1000 Grad Celsius liegt.
Eine weniger aufwendige Methode besteht darin, das Gold mind. 1 halbe Stunde lang in entkalktem Wasser mitzuköcheln. Je länger desto besser. Danach trinkt man das Wasser in kleinen Schlucken.

So betrachtet könnte ein Gläschen „Danziger Goldwasser“ auch ganz gut sein.


Weihrauch

Gläubige Katholiken kennen Weihrauch vielleicht noch von speziellen Gottesdiensten zu besonderen Anlässen als Räuchermittel, von dem man ganz benommen wird.

Bei unseren Vorfahren waren Räucherungen mit Weihrauch im Haus und Stall ein häufig geübter Brauch, der heute noch in ganz Asien vollzogen wird.

Weihrauch ist also ein Harz.

Sanskrit: Shallaki; botanisch: Boswellia serata syn. Boswellia glabra

Energetisch ist Weihrauch erhitzend, harmonisiert aber alle drei Doshas.
Kapha wird besonders Im Kopf- und Nackenbereich ausgeglichen.
Bei Pitta Konstitutionen und in der heißen Jahreszeit sollte aber die Dosis reduziert werden, weil es zu Rötungen und allergischen Erscheinungen kommen kann.

Sein Geschmack ist süß, bitter, zusammenziehend.

Wirkung gemäß Ayurveda

Weihrauch ist entzündungshemmend, antiseptisch, fettabbauend, blutstillend, gewebeverbindend, desinfizierend, antibakteriell und fungizid.

Verwendung im Ayurveda

Er kommt zum Einsatz bei Rheuma, Arthritis, Entzündungen aller Art, besonders bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, bei Tumoren, Dysurie, Verdauungsstörungen, Fieber, Asthma, Konjunktivitis, Leberzirrhose und Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Nesselsucht.

Verzehr von Weihrauch

Das gereinigte Harz steht heute meist in Kapselform zum Verzehr zur Verfügung.
Ungereinigtes Räucherharz sollte nicht konsumiert werden.


Myrrhe

Und nun zur letzten der drei Gaben.

Sanskrit: Guggulu; botanisch: Balsamodendron Mukul syn. Commiphora mukul

Ebenso wie beim Weihrauch handelt es sich bei der Myrrhe um ein Harz, das ebenfalls für Räucherungen Verwendung findet.

Myrrhe ist energetisch erhitzend, harmonisiert aber alle drei Doshas. Bei übermäßigem Verzehr kann es aber Pitta erhöhen.

Sein Geschmack ist sauer, salzig, scharf und zusammenziehend.

Wirkung gemäß Ayurveda

Myrrhe ist entzündungshemmend, blutreinigend, umstimmend, verjüngend, ein Rasayana für das Fettgewebe, es ist fettabbauend, es ist auch ein Rasayana für das Herz und generell für Kapha-Konstitutionen, es ist tonisch und antiseptisch.

Verwendung im Ayurveda


Myrrhe beeinflusst alle Gewebe positiv. Sie gilt als das beste Mittel bei Arthritis. Sie wird eingesetzt bei zu hohem Colesterinspiegel, Bronchitis, Cystitis, Debilität, Diabetes, Endometritis, Gicht, Hämorrhoiden, zu wenig weißen Blutkörperchen, Verdauungsstörungen, Lumbago, Menstruationsunregelmäßigkeiten, nervösen Störungen, Neurosen, Fettsucht, Hautkrankheiten, als Katalysator zur Geweberegeneration, zur Ausleitung von Eiter, bei Tumoren, Ödemen, vergrößerter Schilddrüse, bei Abszessen und generell bei rheumatischen Beschwerden.

Sie fördert außerdem die Heilung von Knochenbrüchen und neutralisiert Toxine.

Verzehr von Myrrhe

Das gereinigte Harz steht heute meist in Kapselform zum Verzehr zur Verfügung.
Ungereinigtes Räucherharz sollte nicht konsumiert werden.

Zu beachten ist, dass während der Einnahmephase saure und scharfe Nahrungsmittel zu vermeiden sind, ebenso wie Überanstrengungen, Sex, Sonnenbaden, Alkohol und Ärger, eben alles was Pitta und Vata mehren kann.


Fazit

Wer seinen Lieben etwas Gutes tun will, sollte beim nächsten Geschenk für sie vielleicht einmal an die drei Gaben der Weisen aus dem Morgenland denken und darauf zurückgreifen.

Weihrauch und Myrrhe sind als Räucherharze in ausgezeichneter Qualität zu bekommen. Sie schenken dem Raum in dem geräuchert wird eine gute Note und sorgen für klaren Geist.
Und eine Flasche selbst hergestelltes Goldwasser ist wirklich ein gesundes Elixier und ein ganz besonderes Geschenk. Es muß ja nicht gleich ein Schmuckstück sein.

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